Eine wissenschaftliche Arbeit besteht aus:
skelett.tex% Präambel \documentclass[11pt]{scrbook} \usepackage[utf8x]{inputenc} \usepackage[ngerman]{babel} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage{graphicx} \usepackage{tabularx} \usepackage{booktabs} \usepackage{nomencl,makeidx,acronym} \usepackage[colorlinks=true]{hyperref} \usepackage{biblatex} \bibliography{File} %\makeglossary %\makeindex \begin{document} % Titelseite \subject{Type} \title{Title} \author{DisplayName \and …} \date{\today} \maketitle % Inhaltsverzeichnisse \frontmatter \tableofcontents \listoftables \listoffigures % Hauptteile \mainmatter \part{Title} \chapter{Title} \section{Title} \subsection{Title} % Anhänge \appendix \chapter{Title} % Schlussverzeichnisse \backmatter \printbibliography %\printglossary %\printindex \end{document}
Ganz am Anfang der Eingabedatei legt man zuerst die Dokumentklasse fest, lädt alle benötigten Erweiterungspakete und definiert eigene Befehle.
Die Dokumentklasse bestimmt das grundlegende Erscheinungsbild und
den Aufbau der Arbeit. Man lädt sie mit dem Befehl
\documentclass[Options]{Class}
.
Die folgende Tabelle listet wichtige und bewährte Dokumentklassen
auf.
scrbook
scrreprt
scrartcl
scrlttr2
beamer
combine
Zahlreiche Erweiterungspakete
ergänzen den Funktionsumfang von LaTeX. Es stehen Pakete für fast
jede erdenkliche Aufgabe zur Verfügung. Man lädt sie mit dem Befehl
\usepackage[Options]{Package}
.
Für deutschsprachige Dokumente werden auf jeden Fall die Pakete
inputenc,
fontenc und
babel benötigt.
Eigene Befehle definiert man mit dem Befehl
\newcommand{Name}[Parameter]{Definition}
.
Vorhandene Befehle werden überschrieben mit
\renewcommand{Name}[Parameter]{Definition}
.
Die Titelseite – nicht zu verwechseln mit der meist kartonierten Buchdecke, welche der Buchbinder gestaltet – bildet den obersten Teil des Buchblocks. Sie setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:
\extratitle{}
\titlehead{}
\subject{}
\title{}
\author{}
\date{}
\publishers{}
\thanks{}
\uppertitleback{}
\lowertitleback{}
\dedication{}
Den optionalen Schmutztitel kann man frei
gestalten. Er dient als Schutz für die eigentliche Titelseite.
Der Titelkopf kann den Namen der Firma oder
Institution tragen und gegebenenfalls ein Logo enthalten.
Die Typisierung gibt an, um welche Art von
Dokument es sich handelt, zum Beispiel Facharbeit
,
Diplomarbeit
oder Praktikumsbericht
.
Die wichtigsten Felder sind vorgesehen für den Sachtitel der
Arbeit und den oder die Verfasser. Mehrere Verfasser werden
durch \and
getrennt. Die Angabe eines Datums
ist optional, standardmäßig wird das aktuelle Datum eingesetzt.
Herausgeber ist der Verlag oder die Institution. Angaben zum Urherberrecht und Informationen über Auflagen lassen sich auf der Rückseite unterbringen. Auf einer weiteren Seite kann man noch eine Widmung unterbringen.
Der Befehl \maketitle
gibt die Titelseite aus.
Der Befehl \frontmatter
leitet die
Inhaltsverzeichnisse ein. Seiten werden
hier mit kleinen römischen Ziffern
nummeriert.
Beim ersten Durchlauf der Eingabedatei sammelt latex
alle Überschriften, Untertitel und Seitennummern und speichert diese
in Hilfsdateien mit der Endung
.toc
(table of contents),
.lot
(list of tables) und
.lof
(list of figures).
Folgenden Befehle geben die einzelnen Inhaltsverzeichnisse aus:
\tableofcontents{}
\listoftables{}
\listoffigures{}
Der Hauptteil (oder bei Büchern auch mehrere Hauptteile) steht zwischen Inhaltsverzeichnissen und Anhängen.
\mainmatter
\part{}
Die Buch- und Berichtklassen unterstützen folgende Gliederungsebenen:
\chapter{}
\section{}
\subsection{}
\subsubsection{}
\paragraph{}
\subparagraph{}
Nur die ersten drei Ebenen werden in das Inhaltsverzeichnis übernommen. Als Faustregel gilt, dass man die Gliederung so anlegen sollte, dass sich später im Mittel zwei Überschriften auf einer Seite befinden.
Der Befehl \label{Label}
identifiziert einen Abschnitt, eine Formel, eine Abbildung oder eine
Tabelle. Diese Markierung kann man an anderer Stelle referenzieren:
\ref{Label}
5.9
\pageref{Label}
42
\autoref{Label}
Abschnitt 5.9
\nameref{Label}
Querverweise und Markierungen
Für verschiedene Ziele sollte man zu Gunsten einer besseren Übersicht einheitliche Präfixe verwenden. Bei mir sind das:
ch:
sec:
sub:
fig:
tab:
eqn:
alg:
Das Paket hyperref sorgt
automatisch für eine Verknüpfung von Inhalts- und Literaturverzeichnis
sowie von Seiten- und Abschnittsreferenzen.
Lädt man das Paket mit der Option colorlinks=true
,
dann werden Querverweise farblich hervorgehoben anstatt umrandet.
Mit den in der folgenden Tabelle aufgelisteten Befehlen kann man
auch eigene Verweise gestalten.
\hyperlink{Label}{Text}
\hypertarget{Label}{Text}
\hyperref{Url}{Category}{Label}{Text}
\hyperdef{Category}{Label}
\href{Url}{Text}
Der Befehl \appendix
leitet die
Anhänge ein. Kapitel werden hier mit Großbuchstaben nummeriert.
Ein Anhang ist der geeignete Ort zum Beispiel für Befehlsreferenzen,
Klassenreferenzen, Quelltexte oder Lösungen von Übungsaufgaben.
Der Befehl \backmatter
leitet den
Schlussteil ein. Hier kann der Leser Quellen im Literaturverzeichnis,
Fachbegriffe im Glossar und Stichwörter im Index nachschlagen.
Überschriften werden hier nicht mehr nummeriert.
Bei umfangreichen Arbeiten pflegt man üblicher Weise eine
Literaturdatenbank im
BibTeX-Format. Ausgegeben wird das anhand von
Zitaten automatisch
erstellte Literaturverzeichnis mit dem Befehl
\printbibliography
.
Das Paket acronym unterstützt den Verfasser dabei, Abkürzungen bei der ersten Verwendung immer auszuschreiben. Im Vorspann oder zwischen Literaturverzeichnis und Glossar listet man die verwendeten Akronyme auf:
\chapter{Abkürzungen} \begin{acronym} \acro{DBA}{Drei Buchstaben Akronym} Nichtssagendes Beispielakronym \acro{DIN}{Deutsches Institut für Normung} Nationale Normungsorganisation in Deutschland \acro{DVI}{Device Independent} Seitenbeschreibungsformat von Donald Knuth \acro{PDF}{Portable Document Format} Seitenbeschreibungsformat der Firma Adobe \acro{PNG}{Portable Network Graphics} Verlustfreies Format für Pixelgrafiken \acro{JPEG}{Joint Photographic Experts Group} Verlustbehaftetes Format für Pixelgrafiken \acro{PS}{Postsript} Seitenbeschreibungssprache der Firma Adobe \end{acronym}
Im laufenden Text bezieht man sich auf diese Abkürzungen mit dem
Befehl \ac{Acronym}
und seinen
Verwandten.
\ac{DBA}
\ac{DBA}
\acp{DBA}
\acl{DBA}
\acf{DBA}
\acs{DBA}
Das Glossar legt die Bedeutung erklärungswürdiger Begriffe fest.
Wenn man das Paket nomencl
einbindet und in die Präambel den Befehl
\makeglossary
einfügt, dann erzeugt
LaTeX eine Datei mit der Endung .glo
, die
eine Liste aller Glossareinträge
enthält. Das Programm makeindex
sortiert diese Liste und
erzeugt eine Glossar-Datei mit der Endung .gls
, die
schließlich der Befehl \printglossary
einbindet.
Der Befehl
\glentry{Keyword}{Text}
erzeugt Einträge ins Glossar.
Der Index hilft dem Leser beim Auffinden von Schlüsselwörtern.
Wenn man das Paket makeidx
einbindet und in die Präambel den Befehl \makeindex
einfügt, dann erzeugt LaTeX eine Datei mit der Endung .idx
,
die eine Liste aller Indexeinträge
enthält. Das Programm makeindex
sortiert diese Liste und
erzeugt eine Index-Datei mit der Endung .ind
, die
schließlich der Befehl \printindex
einbindet.
Stichwörter sollte man nach dem Motto Was will der
Leser nachschlagen?
in den Index aufnehmen.
\index{Baum}
\index{Baum!Esche}
\index{Laerche|Lärche}